Grundlage der Behandlung in meiner Praxis ist die Verhaltenstherapie.

Als Verhaltenstherapie bezeichnet man einen modernen psychotherapeutischen Ansatz, dessen Wirksamkeit bei vielen psychischen Störungen und Problemen wissenschaftlich bewiesen ist. Darunter versteht man z.B. Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Essstörungen, Umgang mit Stress und chronischen Erkrankungen sowie Probleme in bestimmten Lebensabschnitten oder –bereichen.

Es wird davon ausgegangen, dass das Verhalten, das Denken und Fühlen und auch körperliche Reaktionen erlernt sind und auch wieder verlernt bzw. verändert werden können. Ausgehend von der aktuellen Problematik, unter Berücksichtigung der individuellen Lerngeschichte, werden belastende dysfunktionale Verhaltens- und Denkweisen identifiziert und auf ihre negativen Auswirkungen hin untersucht.

Die Verhaltenstherapie legt mehr Gewicht auf die Veränderung der Gegenwart als auf die Aufarbeitung der Vergangenheit. Zum „Verhalten“ zählen Denken (z.B. „Ich muss hier raus!“), Fühlen (z.B. Angst), physiologische Reaktionen (z.B. Herzklopfen) und das Verhalten im Sinne einer motorischen Reaktion (z.B. Flucht). Therapeut und Patient erarbeiten gemeinsam in einer „Verhaltensanalyse“ auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen der Symptomatik. Problematisch ist ein Verhalten dann, wenn es aktuellen Erfordernissen nicht mehr gerecht wird. In anderen Fällen konnte in der Vergangenheit angemessenes Verhalten mangels Fähigkeiten oder geeigneter Modelle (Vorbilder) nie oder nur unzureichend erlernt werden. (Fehl-)Verhaltensweisen und verzerrte Denkmuster werden in der Therapie systematisch identifiziert und schrittweise verändert.

Vereinfacht erklärt gehen Verhaltenstherapeuten davon aus, dass psychische Störungen auf einem erlernten Verhalten beruhen und somit wieder verlernt werden können. Hierfür ist viel Übung notwendig, weshalb v.a. die Zeit zwischen den Sitzungen für Übungen und „Hausaufgaben“ genutzt werden soll.
Ein Beispiel für ein solches erlerntes, problematisches Verhalten ist die Angst vor Hunden. Nach Annahme der Verhaltenstherapie entsteht sie dadurch, dass der Betroffene ein negatives Erlebnis mit einem Hund hat (z.B. gebissen wird = auslösende Bedingung für die Angst) und durch diese Erfahrung „lernt“, dass Hunde gefährlich sind und es deshalb sicherer ist, sie zu meiden (=aufrechterhaltende Bedingung der Angst). Nach diesem Erlebnis wird schon der Anblick eines Hundes auf der anderen Straßenseite bei ihm zu Angstgefühlen und einer Wahrnehmung von Gefahr führen. In extremen Fällen kann es passieren, dass der Betroffene aus Angst, einem Hund zu begegnen, nur noch selten oder nur in Begleitung das Haus verlässt.

In der Therapie soll der Betroffene die Verhaltensweisen, die sich negativ auf sein Wohlbefinden auswirken, mit Hilfe verschiedener Methoden wieder erlernen. Am Beispiel der Angst vor Hunden heißt das, dass der Patient unter genauer Anleitung oder Begleitung durch den Therapeuten den Kontakt zu Hunden suchen soll, um so seine Lernerfahrung „Hunde sind gefährlich und müssen unter allen Umständen gemieden werden“ durch neue Erfahrungen mit Hunden korrigieren zu können. Es wird also v.a. an den aufrechterhaltenden Bedingungen der Angst – hier am Vermeidungsverhalten – gearbeitet. Schritt für Schritt lernt der Betroffene da durch, sich wieder angstfrei zu bewegen.

Ausgehend von einer genauen Analyse des aktuellen Problems werden konkrete Veränderungsziele und Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet. Die persönliche Lebensgeschichte des Patienten und seine bisherigen Erfahrungen und Problemlösestrategien werden dabei ebenfalls berücksichtigt.

Die Verhaltenstherapie ist gegenwartsbezogen, problemlöseorientiert und zielt auf Hilfe zur Selbsthilfe ab. Wichtig dabei ist die aktive Mitarbeit des Patienten und die Bereitschaft neue Verhaltensweisen auszuprobieren.
Ziel der Therapie ist es, am Ende das nötige „Handwerkszeug“ erarbeitet zu haben, um auch mit eventuell später auftretenden Problemen umgehen zu können bzw. frühe Warnzeichen zu erkennen und zu bewältigen.

Die Verhaltenstherapie wird von allen Krankenkassen anerkannt.

Wann ist eine Psychotherapie ratsam? Wer von seelischen Problemen geplagt wird und diese alleine nicht in den Griff bekommt, sollte sich ebensowenig wie bei körperlichen Erkrankungen scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die gilt natürlich vor allem dann, wenn sich die psychische Störung schon über längere Zeit hinzieht oder wenn sie sich gar mehr und mehr verschlimmert. Für den Erfolg einer Therapie ist es allerdings sehr bedeutsam, dass der Betroffene ernsthaft dazu bereit ist, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen und an deren Beseitigung - unterstützt durch den Psychotherapeuten - mitzuarbeiten. Damit eine Psychotherapie erfolgreich ambulant durchgeführt werden kann, muss beim Patienten im übrigen ein Mindestmaß an psychischer Stabilität und Belastbarkeit noch gegeben sei. Andernfalls ist eine stationäre Psychotherapie vorzuziehen.

Wer ist wer? Psychotherapeut - Psychiater - Psychologe

Psychotherapeut Ein Psychotherapeut übt Psychotherapie aus. Das kann ein Psychologe ("Psychologischer Psychotherapeut"), oder ein Mediziner ("Ärztlicher Psychotherapeut") sein - beide dürfen Kinder, Jugendliche und Erwachsene behandeln - oder ein Pädagoge oder Psychologe, der nur für die Therapie von Kindern und Jugendlichen ausgebildet ist ("Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut"). Alle drei haben zusätzlich zu ihrem "Grundberuf" eine psychotherapeutische Zusatzausbildung abgeschlossen. Der Beruf des Psychologischen Psychotherapeuten ist seit dem 1. Januar 1999 durch das Psychotherapeutengesetz geregelt. Das Gesetz schützt zugleich die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" strafrechtlich für diejenigen, die eine Approbation (Berufszulassung) aufgrund des Psychotherapeutengesetzes oder als Arzt mit entsprechender Zusatzausbildung besitzen.                                                                                                                                         Psychiater Facharzt für seelische Erkrankungen oder Störungen.  Der Psychiater hat Medizin studiert. In seinem Studium hat er sich in erster Linie mit der Funktionsweise und den Erkrankungen des menschlichen Körpers - kaum mit der Psyche des Menschen - beschäftigt und gelernt, diese Krankheiten hauptsächlich mit Medikamenten zu behandeln. Nach Abschluss des Medizinstudiums hat er in medizinischen Einrichtungen eine mehrjährige Facharztausbildung zum Psychiater absolviert. In dieser Ausbildung hat er spezielle Kenntnisse über Entstehung und Verlaufsformen von Krankheiten des Geistes und der Seele erworben und gelernt, diese Krankheiten zu erkennen und zu behandeln, zumeist mit Medikamenten, den sogenannten Psychopharmaka.                                                                                                                                          Psychologe Hochschulabsolvent, der das Fach Psychologie studiert hat. Psychologen beschäftigen sich damit, menschliches Erleben (z.B. Gedanken und Gefühle) und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und zu ändern.Nach Abschluss des Psychologiestudiums kann der Psychologe eine mindestens dreijährige psychotherapeutische Ausbildung absolvieren, die ihn für die eigenverantwortliche Ausübung der Psychotherapie qualifiziert. Der so ausgebildete Psychologe wird "Psychologischer Psychotherapeut" genannt. Ein Psychologischer Psychotherapeut verwendet keine Medikamente. Er unterstützt den Patienten mit psychologischen Mitteln dabei, die psychische Erkrankung durch eine bewusste Auseinandersetzung mit ihren Ursachen und/oder durch gezieltes Einüben neuer Verhaltensweisen zu überwinden. Falls eine organische Erkrankung mitbehandelt werden muss, oder wenn bei einer psychischen Erkrankung eine Kombination von psychologischer und medikamentöser Therapie notwendig ist, arbeitet der Psychologische Psychotherapeut mit Ärzten zusammen.